Page 12 - Sagen aus Pfreimd
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Die Sage vom Hahnenkreuz


                  Links der Straße, die von Pfreimd nach Nabburg führt,

                  steht auf einem Granitsockel ein Kreuz aus Eisen. Da-
                  rauf ist ein krähender Hahn aus Stahlblech zu sehen.

                  Man bezeichnet dieses Kreuz als Hahnenkreuz.


                  Die Sage berichtet darüber folgendes: lange Zeit hin-

                  durch lebten die Nabburger und Pfreimder in bester

                  Freundschaft. Doch einmal gerieten sie in Streit. Ja,
                  der Hass der Nabburger war so groß, dass diese in

                  einer geheimen Stadtratssitzung beschlossen, die
                  Stadt Pfreimd zu überfallen und dem Erdboden gleich-

                  zumachen. Doch nicht alle Nabburger Stadtväter be-

                  wahrten Stillschweigen. So erfuhren alsbald die Pfrei-
                  mder von dem ungeheuerlichen Plan der Nabburger.

                  In aller Eile ließen nun die Pfreimder ihre Stadtmauer
                  ausbessern; der Stadtgraben wurde noch tiefer aus-

                  gehoben und der Wall entsprechend erhöht. Außer-
                  dem wurden  die Wachen verstärkt.  Es vergingen

                  Tage um Tage, Wochen um Wochen, ja sogar Mo-

                  nate; allein die Nabburger kamen  nicht. Allmählich
                  glaubte niemand mehr in Pfreimd, dass die Nabburger

                  ihr Vorhaben noch durchführen würden.


                  Auch die Wächter wurden gleichgültig und legten sich

                  gegen Mitternacht jeweils auch schlafen. Diese Sorg-
                  losigkeit der Pfreimder war aber den Nabburgern nicht

                  entgangen. Und siehe da, in einer stockfinsteren

                  Nacht kamen die Nabburger angeschlichen. Sie
                  schleppten Balken mit zum  Ausfüllen des Stadtgra-

                  bens und lange Leitern zum Ersteigen der
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