Page 2 - Sagen aus Pfreimd
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Der Fischer von Iffelsdorf


                  Nördlich von Pfreimd liegt an den Ufern der Naab das

                  Dörflein Iffelsdorf, wo vor einigen Jahrzehnten fol-
                  gende Sage erzählt wurde:



                  Peter war mit Anna Maria, der schönsten der Dirnen
                  des Dorfes Iffelsdorf verlobt und beide freuten sich auf

                  den morgigen Hochzeitstag. Doch die Schönheit der

                  Braut ließ Peter an ihrer Treue zweifeln. Abends noch
                  geht er am Wasser entlang, bis dahin, wo der Wald

                  bis an den Fluss heranrückt. Er schaut in die Wellen
                  und spricht in banger Sorge:" Ob wohl Maria mir im-

                  mer treu bleibt! Oh könnte ich in die Zukunft sehn!" Da

                  rauscht es im Wasser und es ertönt Harfenklang. Eine
                  Nixe  erscheint,  ruft,  indem  sie  ihm  eine  glänzende

                  Schuppe zuwirft, "Da kannst du in die Zukunft sehn!"
                  und verschwindet wieder. Der helle Mond bricht zwi-

                  schen dem Geäst des Waldes hervor und voll Be-
                  gierde schaut Peter in den Schuppenspiegel. Da sieht

                  er Maria in den Armen seines heuchelnden Freundes.

                  Voll zorniger Wut wirft er den Spiegel in die schäu-
                  menden Wellen zurück. Da rauscht das Wasser von

                  neuem auf, eine reizende Nixe erscheint, bestrickt ihn
                  mit bezaubernden Gesang und zieht ihn schmatzend

                  hinunter zum tiefen Grund.


                  Am anderen Morgen schmückte sich Maria bräutlich.

                  Aber der Bräutigam kam nicht. Nach längerem Warten

                  nahm sich traurig das Kränzlein aus dem Haar und
                  weinte darob noch manches Jahr. Doch die Zeit heilt
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