Page 3 - Die Sage des Dorfes Meria
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die Höhle. Dann reichten einige von unten denen von oben alle

                Waren, die sie mithatten, hinauf, damit sie diese in der Höhle
                aufstapeln  konnten:  leere  Fässer,  jene  Ledersäcke  voll  Gold,
                Kupfergefäße, solche Tontöpfe — wie wir sie halt nennen — mit

                zwei Henkeln. Und in die Fässer und Eimer und Töpfe steckten
                sie das Geld hinein — zu der Zeit  war das Geld aus Gold und
                Silber. So ließen sie sich also hier nieder und wiederum
                begannen sie, die Dörfer auszurauben. Doch als sie sahen, dass

                die Verfolgung auch bis hierher reichte, überlegten sie, wie sie
                denn da alles zustopfen konnten, damit niemand die Höhle, in
                der sie hausten, bemerkte.



                Sodann schickten sie sich an und einige brachten Erde, einige
                Geäst und andere Steine hinauf, dieses alles häuften sie vor den
                Eingang der Höhle und stopften so das Loch zu. Dann stiegen
                sie herunter, fällten die Eiche ganz unten an der Wurzel und

                stürzten sie hinunter ins Tal. Dann verließen sie die Höhle. Man
                sagt,  dass  sie in  die Mitte des Eingangs zur  Höhle  einen
                eisernen Nagel gehauen hätten, einen großen Nagel — einen

                solchen, wie man sie an Fuhrwerken hat —, damit sie die Stelle,
                wo der Eingang zur Höhle war, wieder erkennen könnten, falls
                sie im Kampf nicht umkämen und zurückkehrten, um sich ihre
                Sachen von  dort zu  holen.  Doch sie konnten nicht

                zurückkommen.


                Wahrscheinlich verloren sie sich, vielleicht starben sie oder so
                was  Ähnliches.  Doch  einer  blieb  übrig,  der  siebte  blieb  am
                Leben. Doch auch der wurde schließlich blind. Man sagt, dass er

                auf Jahrmärkte ging, du weißt ja, zu den großen Jahrmärkten,
                sich zu einem Brückenkopf hinstellte, damit die Leute sich seiner
                erbarmten und ihm Geld gaben. Und dann erzählte er alles, und

                einer begann es weiterzusagen, und besonders die Einwohner
                von Meria und Lunca hörten aufmerksam zu und erfuhren, wo
                die Räuber gewohnt hatten und was sie zurückließen, als sie sich

                davonmachten. Und wenn man dort nachgrabe und den Eingang
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