Lothar Sauer wuchs als ältestes von drei Kindern in Essen auf; der Biochemiker und Naturfotograf Frieder Sauer war sein jüngerer Bruder. Durch den Krieg wurde die Familie nach Betzdorf an der Sieg verschlagen. Nachdem Sauer schon in jungen Jahren intensiv gelesen hatte, begann er mit 15 Jahren Gedichte zu schreiben. Weitere Bildungserlebnisse waren Schopenhauer und Freud. Sein erstes Werk „Die Chronik des Staates Neulati“ schrieb Sauer mit 23 Jahren in Tübingen; dafür fand sich aber erst 1960 ein Verlag. Ab 1962 befasste er sich mit Geister- und Gespenstergeschichten, was zu seinen bekanntesten Werken führte, die vom Herder Verlag zwischen 1970 und 1978 in vier Anthologien herausgegeben wurden.
Ab 1980 unternahm Lothar Sauer zahlreiche Reisen, über die er bei Dia-Vortragsabenden berichtete. Als Übersetzer arbeitete Lothar Sauer vor allem mit französischen – und seltener auch englischen – Gedichten. Als Fotograf wurde er ab 1957 zunächst durch Schwarzweißaufnahmen in Jugendkalendern von Günter Stiff und ab 1964 in der Jugendzeitschrift der eisbrecher bekannt, bevor er 1980 auf farbige Reisefotografie umstieg.
Ćele Kula [tɕel̩e kula] (serbisch-kyrillisch Ћеле-кула, deutsch Schädelturm) ist ein Turm in der serbischen Stadt Niš. Er wurde von den Osmanen aus den Knochen und Schädeln serbischer Rebellen erbaut, die bei der Schlacht von Čegar im Ersten Serbischen Aufstand am 31. Mai 1809 gefallen waren. Der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine (1790–1869) beschrieb den Turm in seinem Buch Voyage en Orient, in dem er die Gräueltaten der Osmanen an der serbischen Bevölkerung thematisiert.
Ćele Kula ist quaderförmig und heute nur noch drei Meter hoch. Errichtet wurde er auf Befehl von Hurşid Ahmed Pascha aus Calciumoxid, Sand und den Schädelknochen der Aufständischen, deren Körper vorher mit Baumwolle gefüllt nach Konstantinopel geschickt wurden. Jede Seite des Turms hatte 14 Reihen mit je 17 Öffnungen, wo die Schädelknochen eingemauert wurden. Bei der Fertigstellung waren es 952 Schädel von insgesamt ca. 3000 Gefallenen. Heute sind nur mehr 58 erhalten, da mit der Zeit die meisten gestohlen oder herausgenommen wurden, um „beerdigt“ zu werden.